Income Statement
- Umsatz ist um 5,3% zurückgegangen
- Die Revenue Days verringerten sich zum Quartal Q1 2019 um 17% bzw. 8% zum Vorquartal
- Operating Costs konnten um 4,4% gesenkt werden
- Operating income liegt nur noch bei 31,4 Mio (- 20% zum Vorquartal!)
- es gibt eine Sonderposition, bei der eine Tochtergesellschaft um rd. 15 Mio veräußert wurde
(TerraVici Drilling Solutions Inc.) - Aufgrund dieses Sondereffekts liegt das operating income bei 45 Mio, nach Steuern bei 30 Mio
Ursache dieser Probleme ist der Rückgang des Ölpreises bzw. die verringerte Nachfrage nach den Bohrtürmen. In der folgenden Grafik sieht man die Entwicklung der sog. „Revenue Days“ für die US- Land Operations und die Entwicklung des Ertrags pro Tag und Bohrturm.
Nachdem der USA Anteil am Umsatz 83% beträgt, haben hier die anderen Segmente kaum Relevanz.

Bilanz
- Cash bleibt bei ca. 355 Mio
- Der Wert der Bohranlagen & Equipment beläuft sich auf $4,9 Mrd
- Goodwill & Intangibles sind nur 137 Mio bzw. 2% der Bilanzsumme
- Der Verschuldungsgrad liegt immer noch bei niedrigen 11% (debt/equity)
- Eigenkapitalanteil liegt bei 70% – ist aber massiv von der Bewertung der Bohranlagen abhängig
- Es wurden keine Aktien zurückgekauft.
In Summe ist die Bilanz gut aufgestellt; allerdings können hier natürlich durch Sonderabschreibungen auf die Bohranlage auch schnell die Werte vernichtet werden
Cash Flow Statement
- Der operative CF fiel in Höhe von 112 Mio aus. Das ist der niedrigste Wert seit 8 Quartalen.CAPEX belief sich auf 46 Mio. Dies ist ebenfalls ein niedriger Wert. Daher belief sich der FCF auf rd. 66 Mio
- Die Dividenden fielen in Höhe von 78 Mio aus, sodaß hier eine Div/FCF ratio von 118% gegeben ist. Die Dividenden konnte somit in Höhe von 12 Mio nicht verdient werden.
Aufgrund der Guidance für 2020 kann man davon ausgehen, dass der FCF wieder vollständig zur Abdeckung der Dividenden ausreichen wird. Es wird ja mit einem erhöhten FCF von ca. 150 Mio gerechnet.
Statements des Managments
- Die Anzahl der Bohrtürme ist von in 2019 von 1190 auf jetzt 837 gefallen (-30%)
- 15 % der Verträge sind mittlerweile Performance basiert
- Der Marktanteil ist 2019 von 22% auf 24% in USA Land gestiegen
- Marktanteil bei den FlexRig ist 2019 von 3% auf 16% gestiegen
- Die Dividende wurde wieder erhöht; es ist dies das 48. Jahr in Folge
- Aktuell sind 129 der 197 Bohrtürme unter Vertrag (65%)
Guidance für Q2 2020
- Anzahl der Bohrtürme unter Vertrag soll bei 126 liegen (- 3 bzw. 64%)
- Damit werden sich auch die Revenue Days verringern
- Rig Margin in den USA soll gleich bleiben (ca. $ 10.000)
- H&P Technology soll zw. 16 – 19 Mio Ertrag bringen ( leichtes Wachstum)
Guidance für FY 2020
- Es gibt noch Aufträge im Umfang von 1,1 Mrd (Backlog) – letztes Quartal 1,2 Mrd
- CAPEX wird sich um 40% im Vergleich zu 2019 reduzieren
- Dies sollte den FCF um ca. 150 Mio erhöhen
- Ansonsten wird für das Jahr eher Zurückhaltung prognostiziert
„Despite recent crude oil prices pushing in excess of $60 per barrel, they have receded to the low $50’s; therefore, we anticipate our customers will set their 2020 capital budgets on a more modest level for crude oil pricing. While we believe this level of capital spending is supportive of higher activity levels than experienced in late 2019, we do not envision sizeable increases from those levels during 2020. We expect our customers to remain capital disciplined, which will ultimately impact their level of spending during 2020“
Mein Resumee aus den Earnings
- HP gelingt es, trotz fallender Nachfrage am Markt erfolgreich zu sein
- Es gibt noch genügend Kapazitäten (35%), für den Fall, dass der Ölpreis und somit die Nachfrage wieder anziehen.
- Erfolgreich ist auch das neue Bezahlmodell, bei dem nach Performance gezahlt wird.
- Durch die sinkende Investitionstätigkeit kann auch der FCF erhöht werden; die Dividenden sind dadurch gesichert.
- Das kommende Jahr ist aber eher defensiv zu sehen, das Management prognostiziert eher sinkende Umsätze. HP ist somit in einer Warteschleife, bis der Ölpreis wieder steigt.
- Da nach dem Corona Virus aktuell eher von Schwierigkeiten der Weltwirtschaft ausgegangen wird, ist eine schnelle Erholung nicht absehbar.
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Wie schlägt sich die Konkurrenz?

Die Entwicklung ist bei allen ähnlich; Nabors scheint hier die stabilere Entwicklung zu haben wobei Patterson seit Mitte 2018 deutlich abgestürzt ist. Der Vergleich mit der Entwicklung des Rohölpreises macht den Zusammenhang mit dem Umsatz deutlich.
Wird die Nachfrage nach Rohöl einbrechen und
somit das Geschäftsmodell von HP nachhaltig ins Wanken bringen?
Die Steigerung des Ölbedarfs kann in diesem Chart gut nachvollzogen werden. Die Steigerungsraten belaufen sich auf 1- 2% im Jahr.
Trotz Diskussion über den CO2-Ausstoß und dessen notwendige Reduktion wird daher die Nachfrage nach Öl weiter anhalten
Quelle : US Energie Behörde

Kaufen - Halten - Verkaufen
Zur aktuellen Bewertung von HP

Das KGV (PE ratio) ist schlecht zur Bewertung geeignet. Die restlichen Parameter zeigen aber, dass die aktuelle Bewertung aus einer historischen Betrachtung heraus günstig ist. Auch die Dividendenrendite ist auf einem guten Niveau.
Es bleibt bei meiner Einschätzung von 16.11.2019:
Der Gesamtbetrag an Aktien sollte nicht mehr als 230 Stk ausmachen; aktueller Bestand ist 130 Stk. Daher habe ich am 5.2.2020 einen Put geschrieben; Strike Price 37,5, Prämie $0,45; das bedeutet, dass ich HP im Zweifelsfalls mit einem Kurs von 37,05 eingebucht bekomme.
Bei einer Dividende von aktuell $ 2,84 und einem Preis von 37 ergäbe das eine DivRendite von 7,7%.